Weniger Rechtschreibfehler, größeres Schreibtempo, bessere "Lesbarkeit" durch die Vereinfachte Ausgangsschrift???
Als Grundschullehrer/in oder als Lehramtsstudierende/r haben Sie wahrscheinlich von angeblichen Vorteilen der Vereinfachten Ausgangsschrift gehört oder gelesen, die sich auf Forschungsergebnisse stützen.
Dieses Buch zeigt auf, dass die vielfach dargestellten Vorteile der VA keiner Überprüfung standhalten. Ich habe Untersuchungen zur VA miteinander verglichen und für eine Sekundäranalyse genutzt. Dabei bin ich auf Merkwürdigkeiten, Verfahrensfehler, Fehlinterpretationen, Datenveränderungen und unhaltbare Behauptungen gestoßen. Kurz: Es wird geschönt, uminterpretiert und vereinfacht. Das alles findet zudem auf einer z. T. atemberaubend schmalen empirischen Basis statt.
Die Schulpädagogik kann nicht alle ihre Entscheidungen auf wissenschaftliche Argumente im Sinne der empirischen Unterrichtswissenschaft stützen. Wenn sie es aber tut, dann muss sie dem Anspruch dieser Wissenschaft genügen. Und genau dies kann für die Untersuchungen zur Vereinfachten Ausgangsschrift nicht gelten.
Das Fazit des Buches lautet daher: Es gibt keine empirischen Belege für Vorteile der Vereinfachten Ausgangsschrift (VA) gegenüber der Lateinischen Ausgangsschrift (LA).
- · Die durch das Buch ausgelöste VA-Kontroverse hat dieses Ergebnis inzwischen bestätigt.
- · s. auch das Kapitel Schrift und Schreiben des Buches
Grundkompetenz: Schriftsprachwerb
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